Aha, wir sind dann also wieder zurück. Also eigentlich bin ich im Kopf schon wieder weg. Manic Monday ihr wisst? Nach zwei Wochen „Urlaub“, wo es hieß, zu trainieren, zu faulenzen und den Wecker Nachmittags nicht zu stellen (ahh Luxus pur), den ganzen Abend im Internet zu sein, Texte für mein neues Album zu schreiben, zu essen, ging ich gestern Abend / heute Nacht mit dem Gedanken ins Bett, oh fuck morgen wieder um 6Uhr aufstehen, Uniform an & Dienstschieben. Aber, die nächsten freien Tage kommen ja bestimmt, spätestens am Ende der Woche, wenn der Freitag mich anlächelt.
Die Rückfahrt am Samstag war einfach nur der Todesritt, kann ich behaupten. Never Ending Rückfahrt. Der Tag begann mit einem lockeren Dauerlauf vor dem Frühstück. 1 Stunde noch einmal durch die Gegend und dann schön beim Frühstück reinhauen. Zurück aufs Zimmer, restlichen Sachen einpacken, Taschen ins Auto, der heißen Dame an der „Wache“ noch mal kurz zugehupt und tschüss. Aber schon durch Polen hat es eine Ewigkeit gedauert und am Ende gingen uns die Lieder auf dem Mp3-Player aus und ich wollte einfach nur noch ankommen. Bad Eilsen!!! Ganz ehrlich, was sich da seit Jahren abspielt, verstößt gegen die Menschenrechte. Wenn die Baustellen dort eines Tages fertig werden und es dort nicht zum Stau kommt, bin ich schon 100 Jahre tot glaube ich, aber meine Ur-Ur-Enkel werden sich vielleicht eines Tages an der Autobahn dort erfreuen. Bad Oeynhausen!!! Katastrophe. Wer wohnt da eigentlich? Da fahren doch nur Menschen durch oder? Nach 10 Stunden waren wir dann doch gegen 20Uhr vor unserer Haustür. Halleluja! Es geschehen immer noch Zeichen und Wunder. Nach zwei Wochen dann wieder im eigenen Bett schlafen. Im eigenen Bett, wo die Beine nicht jedes Mal zur Seite rausgucken, weil es zu kurz ist. Herrlich. Am Sonntag dann einfach mal ausgeschlafen. Ihr müsst wissen, dass schlafen bis 11Uhr definitiv ausschlafen für mich bedeutet. Mehr geht echt nicht bei mir. No Chance.
Beim Frühstück blättere ich dann die Zeitung durch, die uns kostenlos am Sonntag in den Briefkasten gepackt wird und was ist dort lesen durfte hatte mich zu tiefst berührt. Ganz ehrlich, denn das Osnabrücker Leichtathletik Jahr 2008 wurde da noch mal reflektiert. So wie ich es verstanden habe, lief es wohl nicht sooo gut. Zumindest wurde in dem Artikel jede Menge rumgeheult und ich hatte die Taschentücherbox schon parat stehen. Denn meinen Namen durfte ich auch zwischen all den schönen Worten wieder finden. Schön zu lesen, dass ein ganzes Leichtathletikjahr eines Athleten auf einen Lauf reduziert wird. Das mein Laufen in Nürnberg nicht gerade, das Geilste von der Welt war, ist mir erst beim Lesen des Artikel bewusst geworden. Danke, dass endlich für Klarheit in meinem Kopf gesorgt wurde. Schön zu lesen, dass man sonst in diesem Jahr nichts geschissen bekommen hat und das ganze Jahr auf einen Lauf reduziert wird, auch wenn man danach noch die Kurwa gekriegt hat und auf Platz 10 der Deutschen Bestenliste gelandet ist. Jaa klar ist Hindernis nicht so stark vertreten in der Masse wie die Sprintdisziplinen, das ist mir auch bewusst. Und dass ich damit weit unterhalb der eigenen Erwartungen geblieben bin, ist mir auch klar. Aber am Ende bin ich noch in der Top Ten gelandet und hab die Schuhe nicht an den Nagel gehangen. Naja, piss die Wand an. Denkt was ihr wollt. Schön zu hören, dass man rumheult, dass Athleten dem Osnabrückerland den Rücken gekehrt haben, aus welchem Grund auch immer und damit erklären will, warum dieses Jahr nicht so erfolgreich war wie das Letzte. Schön, dass man bedauert, dass Athleten aus beruflichen Gründen oder gesundheitlichen Gründen den Sport aufgeben mussten und damit auch erklären will, warum nichts so lief wie es laufen sollte. Aber warum sind dann auch keine Athleten aus dem Osnabrückerland nachgerückt, wo doch so viele Schüler an der Leichtathletik in Osnabrück Interesse zeigen? In der Musik heult man rum, dass zuwenig Platten verkauft werden. Daran wird man schließlich gemessen. An der Chartplatzierung. Aber warum kaufen so wenig Menschen noch CDs? Warum charten heute die wenigsten Künstler mit ihren Alben? Weil einfach von vielen Künstlern und ihren Produzenten schlechte Arbeit abgeliefert wird. Warum soll ich für gepresste Scheiße auch noch Geld bezahlen? Wer schlechte Arbeit abliefert, der kann nicht erwarten, damit zu charten. Ich weiß von mir, dass ich in diesem Jahr oder halt 2008 viele Fehler gemacht habe. Teilweise schlechte Arbeit abgeliefert habe. Gerade in den Wochen vor den Deutschen, konnte ich nicht die Arbeit abliefern, die ich gerne abgeliefert hätte. Im Endeffekt wurde ich also in Nürnberg für schlechte Arbeit ausgezahlt, auch wenn ich im letzten Winter wohl mehr und härter den je trainiert habe. In Nürnberg bin ich nun mal nicht mit meiner Platte direkt gechartet, weil die letzten Wochen vor der Veröffentlichung einfach Katastrophe waren. Aber so ist das nun mal, man kann sich die sportlichen Erfolge und Misserfolge halt nicht aussuchen. Und an der Chartplatzierung wird man gemessen. Dass ich im Juli nicht von 0 auf 10 gelandet bin, sondern im August vom letzten Platz noch auf Platz 10 geklettert bin, interessiert aber nicht. Was am Ende zählt ist die höchste Chartplatzierung, egal ob in der ersten Woche oder in der 99sten Woche. Mich interessieren keine Titel, mich interessieren meine Leistungsfähigkeit und meine persönlichen Grenzen. Wenn dabei ein Titel rumkommt, dann freut es mich, aber das ist in meinen Augen sekundär. Und auch wenn ich diese Grenzen sicher nicht erreicht habe, habe ich am Ende alles daran gesetzt diese vielleicht doch noch zu erreichen, was mir heute mehr wert ist, als ein, was weiß ich, fünfter Platz bei den Deutschen. Warum? Weil ich mich selber nicht aufgegeben habe. Ich will mich nicht aufregen, weil mir die Pressearbeit in dieser Gegend sowieso egal ist und in 10 Jahren niemand mehr nach einer Tageszeitung fragt, weil dieses Medium eh den Bach runter gehen wird. Wenn ich viele Artikel so lese, dann sage ich nur, dass es mit der Tageszeitung zu Recht abwärts geht, was die Zahl der Abonnenten angeht. Wenn man Sachen liest und sich am Ende fragt: „ohhh kay und was willst du mir jetzt damit sagen?“ dann war es sicherlich von großer Bedeutung, es in einer Sonntagszeitung zu erwähnen. Für Selbstdarstellung gibt es übrigens Blogs, das will ich an dieser Stelle kurz erwähnen. Diese Blogs gibt es in einem Medium, dass in den nächsten 10 Jahren nicht den Bach runter gehen wird. Will nur noch loswerden, dass ich reinhauen werde, damit am Ende dieses Jahres nicht wieder rumgeheult wird. Ja gestern wurde trainiert und heute auch, und morgen wird auch trainiert.
Sonntag: 18km Dauerlauf auf der Straße / Tempo 4:20min/km
Montag: 14km Dauerlauf auf der Straße / Tempo: 4:45min/km
Ich wünsche euch wie immer was. Zugesehen & Reingehauen.
Liebste Grüße euer Maik